Die open.med Ambulanz 2024 in Zahlen

Die open.med Ambulanz Berlin-Zehlendorf, ein Kooperationsprojekt der milaa gGmbH und Medizin Hilft e.V., ist eine niedrigschwellige Anlaufstelle für Menschen ohne Krankenversicherung oder mit eingeschränktem Zugang zum regulären Gesundheitssystem. Sie bietet medizinische, psychosoziale und sozialrechtliche Unterstützung – kostenfrei, mehrsprachig und unbürokratisch.

Das Angebot der Ambulanz lässt sich in 4 Bereiche aufteilen:

  1. Medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung
  2. Sozialberatung für Menschen ohne Krankenversicherung
  3. Informationsveranstaltungen für geflüchteten Menschen zu gesundheitlichen Themen
  4. Psychosoziale Beratung für Menschen ohne Krankenversicherung

Versorgungsdaten der open.med Ambulanz Berlin-Zehlendorf (2024)

  • 1.081 Erstkontakte
  • 2.653 Behandlungsfälle
  • 712 Schutzimpfungen, vor allem bei Kleinkindern unter 12 Monaten ohne Versicherungsschutz
  • 445 Vermittlungen an Fachärzt*innen, Krankenhäuser und weitere Einrichtungen
  • Zu den 10 am häufigsten behandelten Erkrankungen in der Ambulanz gehören: Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Epilepsie, posttraumatische Belastungsstörung sowie weitere Angststörungen
  • 3.836 Minuten Sprachmittlung, v. a. auf Vietnamesisch (48 %), Arabisch (14 %), Dari/Farsi (11 %), Russisch/Serbisch (10 %) und Türkisch (10 %): der Zugang zu psychologischer, psychiatrischer und psychosozialer Versorgung ist durch einen Mangel an Fachpersonal in Berlin stark erschwert. Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung haben hohe Hürden, psychosoziale Hilfen in Anspruch zu nehmen. Qualifizierte Sprachmittlung ist daher essenziell.

Team der open.med Ambulanz

  • 3 hauptamtliche Mitarbeitende
  • 2 Mini-Jobber
  • 87 Ehrenamtliche, darunter 49 Ärzt*innen aus 20 Fachrichtungen

Dies sind nur einige Zahlen, Daten und Fakten aus dem Berichtszeitraum 2024 der open.med Ambulanz. Wer mehr erfahren will und auch weitere Zusammenhänge verstehen möchte, der sollte diesem Link folgen. Der „2. Gesundheitsbericht zur medizinischen und zahnmedizinischen Versorgung obdachloser und/oder nicht krankenversicherter Menschen in Berlin“ ist die einzige projektübergreifende Datenquelle zur gesundheitlichen Situation der Zielgruppe und basiert auf Daten der elf Mitgliedseinrichtungen vom „Runden Tisch“. Die open.med Ambulanz ist seit 2017 Mitglied des Runden Tisches.  Der Bericht bietet eine umfassende Analyse der aktuellen Lage, die auch der Frage nachgeht, wie es sein kann, dass Menschen in Deutschland der Zugang zur Gesundheitsversorgung verwehrt bleibt. Dabei wird deutlich, dass aktuell nur durch ehrenamtliches Engagement außerhalb der Regelversorgung die medizinisch notwendige Versorgung von obdachlosen Menschen oder Menschen ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz überhaupt aufrechterhalten werden kann.